MenschenSinfonieOrchester 
Leitung Alessandro Palmitessa  seit  23 Jahren!

MenschenSinfonieOrchester  
unter der Leitung von Alessandro Palmitessa

Lebendig und immer noch da“

 „Das MSO gehört zu meinem Herzblut in seiner professionellen Einzigartigkeit in Deutschland. Die Musiker*innen bilden einen regelrecht globalen Querschnitt unserer Gesellschaft. " Die Botschaft des MSO: Wir sind bunt, wir sind vielfältig in unserer großen Unterschiedlichkeit. Wir machen geile Mucke - Schreibt nie nie einen Menschen ab, weil er anders ist und lebt als andere. (Hans Mörtter)

Das MSO  ist wohl eines der ungewöhnlichsten Symphonieorchester Deutschlands,  20 Musiker, aufgeteilt auf Perkussion, Bass-Gruppe, Klavier, Blasinstrumente und Gesang, gestalten mit Verve ihren typischen Orchesterklang(WDR).

Was jetzt als Inklusion im Trend liegt, machen wir von Beginn an“. (Alessandro Palmitessa Kölner Stadt-Anzeiger 18.07.2019)

Probe ist jeden Donnerstag von 19:00 Uhr bis 22:00 Uhr  

Ort: Gemeindesaal Lutherkirche Martin-Luther-Platz 50677 Köln Südstadt    

Everyone is welcome!

MenschenSinfonieOrchester

Biografie:

Die Idee zur Gründung des Menschensinfonieorchesters hatte der Profimusiker Alessandro Palmitessa im Jahr 1999. Zusammen mit Pfarrer Hans Mörtter wurde diese Idee weiter gesponnen und entwickelt. Anfang 2001, nach zweijähriger "Gärzeit", gründeten Alessandro Palmitessa und Hans Mörtter, Pfarrer der Martin-Luther-Gemeinde in Köln-Süd, offiziell das Menschensinfonieorchester.

Die Grundidee des Projektes: Obdachlose und nicht obdachlose Musikerinnen arbeiten professionell zusammen.

"Die Idee des Menschensinfonieorchesters wurde am 24. Dezember 1999 verwirklicht. An diesem Tag ein Doppelkonzert. Zuerst im Obdachlosenheim Johanneshaus in Köln und gleich danach in der überfüllten Lutherkirche, wo mein Freund Hans Mörtter  die Weihnachtsmesse für die Kinder feierte. Ein enormer Kontrast zwischen Einsamkeit und menschlicher Wärme.  Ein Engel fliegt in die Kirche und der Geist des Menschensinfonieorchesters wird erfüllt."(Text von Alessandro Palmitessa)

Seit 1997 lebt Alessandro Palmitessa in Köln. Hier gründete er 2001 das "Menschensinfonieorchester", dessen Leiter und Arrangeur er ist. Das Menschensinfonieorchester wird (2001) von Südstadt-Leben e. V. getragen und  wurde vom Sozialministerium des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Landesmusikrat NRW e.V. unterstützt (2001 -2003). Das Orchester bringt obdachlose Musiker mit Profi-Musikern zusammen - Nach der Veröffentlichung der ersten CD, auf der Gäste wie Markus Stockhausen, Helmut Zerlett und Klaus der Geiger mitwirken, erschien ein ausführlicher Bericht über das Menschensinfonieorchester in der Februarausgabe 2004 der Monatszeitschrift GEO.  Im Mai 2004 berichtete die ZDF-Sendung "Sonntags" und im Januar 2005 die ZDF-Sendung "  Menschen das Magazin" über das Menschensinfonieorchester. 2005 gewannen sie gemeinsam den Rheinischen Förderpreis der Sparkassen-Kulturstiftung. Im August 2005 "Weltjugendtag" nahm das Menschensinfonieorchester am Eröffnungsfestival auf der Hofgartenwiese in Bonn teil. Mit einem extra für diesen Tag neu arrangierten Titel und dem altbewährten " Lass uns tanzen" musizierte das MSO vor fast 150 000 Besuchern. Gastgeber der Bühne im Bonner Hofgarten waren "Brings".

Das Menschensinfonieorchester spielte bei der ZDF Sendung "Fernsehgottesdienst" und bei der WDR Sendung "NRW packt's an! - Die Show"- 2006, bei dem XX. World Youth Day Cologne 2005 und dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 2007. Im Jahr 2006 ging der HISTORY-Award von THE HISTORY CHANNEL® Deutschland an Köln: Ausgezeichnet wurde das Projekt "Navajos und Edelweißpiraten", bei dem das Menschensinfonieorchester mit dem Song "Wilde Gesellen" vertreten war. Die zweite CD vom MSO, "Tanz mit mir/Balla con me", wurde im November 2006 in der Kuppel des in der Kölner City gelegenen Weltstadthauses von Renzo Piano der Öffentlichkeit vorgestellt.

2016  kam die dritte CD „Elf Jahre Sinfonie“ heraus.  Die dritte CD ist vielseitig. Sie hat den Klang einer Jazz-Bigband, weil wir eine große Anzahl von Bläsern haben. Es ist Weltmusik, weil dort nordafrikanische und südamerikanische Rhythmen, wie auch Perkussion eingeflossen sind.

"Dem Anspruch der ‚Sinfonie’ in unserem Namen werden wir durch klassische Elemente und die Pauke gerecht.“ (Zwei Perlen aus dem Süden Von Aslý Güleryüz erstellt am 5. Dezember 2012, meinesüdstadt.de ) Genauso wichtig wie die professionelle Umsetzung sind Palmitessa die inhaltlichen Aspekte und er führt die Texte zu „Dreizehn Jahre“ oder „Spuren im Park“ an, in denen es um die Überwindung von Hoffnungslosigkeit und Unaussprechlichem geht.

'Als Orchesterleiter versuche ich, diese neuen Klänge zu nutzen und ihnen einen Wert zu geben. Musik hat die Magie, in eine gemeinsame Harmonie und Menschlichkeit zu gehen.' Als der italienische Jazz-Musiker Alessandro Palmitessa vor 19 Jahren in Köln das Menschen-Sinfonie-Orchester gründete, zusammen mit Obdachlosen und Berufsmusikern, hätte kaum jemand geglaubt, dass das Ganze mehr als ein engagierter Sozialhilfe-Versuch sein würde. Palmitessa hat aber im Gegenteil auch an gute Musik gedacht. Ein Grund, warum sein Projekt im Gegensatz zu vielen anderen Musik-Projekten immer noch besteht und erfolgreich ist. Einfach war es nicht immer und auch heute noch ist jede Probe eine Herausforderung. Doch als Jazz-Musiker ist Palmitessa ein Freund der Improvisation und als Kind einer süditalienischen Großfamilie, so der Orchesterleiter, sei er an lauthalse Debatten gewöhnt." 


Der Leiter Alessandro Palmitessa

Der Klarinettist, Saxophonist und Komponist Alessandro Palmitessa studierte Jazz und klassisches Saxophon zunächst mit einem Diplomabschluss des Konservatoriums Nino Rota in Monopoli (Bari/Italien). Als Stipendiat bei "Siena Jazz" erlangte er im Anschluss die "High Professional Qualification in Jazz Music and Contemporary Derivation". Palmitessa ist mehrfacher musikalischer Preisträger und spielt in zahlreichen international besetzten Formationen auf internationalen Jazzfestivals. Seit 1997 lebt er in Köln. Sein 2001 initiiertes Projekt "MenschenSinfonieOrchester" mit Kölner obdachlosen Musikern und Musikerinnen erhielt nach der ersten CD-Veröffentlichung viel Aufmerksamkeit in den Medien (u. a. Bericht in GEO 2/04) und erlangte 2005 den Rheinischen Förderpreis der Sparkassen-Kulturstiftung. Seine Aktivitäten gehen jedoch weit über Köln hinaus: 2005 und 2007 tourte er mit dem japanischen Shibusa Shirazu Orchestra durch Europa. Alessandro Palmitessa Banda mit Elena Ledda spielte 2013 in der Lanxess Arena Köln beim Festival "FEST im GLAUBEN". palmitessa.info

Story:  "Es ist etwa 27 Jahre her, dass ich in Deutschland und Köln angekommen bin. Nachdem ich auf Anregung meiner Frau Luciana den Dokumentarfilm Conny Plank - Mein Vater der Klangvisionär (2017 ARD) gesehen hatte, kamen die Erinnerungen an meine Ankunft in Köln wieder hoch. Leider konnte ich diese Zeit nicht miterleben, aber glücklicherweise konnte ich ein wenig von dem Duft dieser Ära kennenlernen und einfangen und darüber bin ich sehr froh. Als ich ankam, war ich auf der Suche nach einem Proberaum. Zunächst probte ich dank Hans Mörtter unter den Glocken der Lutherkirche in der Südstadt, und manchmal ging ich, um seinen Kollegen Rolf Domnig nicht zu stören, an den Rhein, um mit vorbeifahrenden Schiffen zu duettieren. In diesen ersten Monaten lernte ich den Guinea-Bisseu-Perkussionisten und Sänger Carlos Robalo kennen, der mir den Schlüssel zu seinem Studio im Stollwerk, ebenfalls in der Kölner Sudstadt, kostenlos überließ. Und so ging ich in dieses Gebäude, in dem sich verschiedene Musiker aus der Kölner Szene trafen. Fast jeden Abend zog ich in den Proberaum von Jaki Liebezeit (CAN), mit dem ich mehrmals sprach und der mir von Gianna Nannini erzählte, mit der er sehr gut befreundet war. Es entstand eine sympathische Beziehung, und bei mehreren Treffen spielten wir zusammen mit anderen Musikern im Kreis in einer Art abendlicher Jamsession. Dann wurde das MenschenSinfonieOrchester, das ich zusammen mit dem evangelischen Pfarrer Hans Mörtter gründete, geboren und wir begannen, unsere erste CD zu machen, und wer hätte gedacht, dass ich einmal in den Aufnahmestudios von Can bei deren Tonmeister Renè Tinner landen würde. Das nach wie vor intakte Studio wurde nach einigen Monaten in das Rock-Pop-Museum in Gronau gebracht. Bei dieser Aufnahme waren als besondere Gäste Markus Stockhausen, Helmut Zerlet und Klaus der Geiger dabei. Kurz darauf nahmen wir mit dem Orchester auf Einladung von Jan Krauthauser an dem Projekt 'Es war in Shanghai' teil und gingen mit René Tinner in das Tonstudio von Conny Plank und seinem Sohn Stephan, wo wir den Edelweisspiraten-Song 'Wilde Gesellen' in einer sehr energiegeladenen Version aufnahmen, vielleicht unbewusst inspiriert von dem Studio, in dem wir voller Geschichte waren."(15.04.2024)

Menschensinfonieorchester mit René Tinner im Can- Studio Weilerswist 2002 -
Conny Plank - Mein Vater, der Klangvisionär Doku (2017)
Videolink: https://www.youtube.com/watch?v=5OUDe36cF44
www.menschensinfonieorchester.info 







Pfarrer Hans Mörtter

Hans Mörtter wurde im Juni 1955 in Bonn geboren. Sein Vater war Metzgermeister und hatte einen eigenen Laden. Von ihm hat er die rheinische Frohnatur geerbt und seine Mutter hat ihm ein nachhaltiges Urvertrauen mitgegeben. 1975 begann Hans Mörtter sein Theologiestudium in Bonn. 1984/85 arbeitete er ein Jahr lang in Bogotá in Kolumbien als Pfarrer in der deutsch-sprachigen Auslandsgemeinde. Dabei widmete er sich auch der Straßenkinderarbeit. 
Aktuell besteht bis heute eine Zusammenarbeit mit dem Teatro La Candelaria aus Bogotá in kultureller Arbeit mit Gamines (Cultura de la calle = Kultur von der Straße). - Seit 1987 ist Hans Mörtter Pfarrer an der Lutherkirche in der Kölner Südstadt. Er ist bekennender Karnevalist, Nubbelredner, Fortuna-Pfarrer, Ehemann und Vater einer Tochter. -  Neue moderne Formen von Gottesdienst sind ihm wichtig, worin das Geschehen zu einem besonderen bewegenden Erlebnis wird.

lutherkirche-koeln.de/hans-moertter